Zusammenfassung
Bei sogenannten „therapieresistenten“ Erkrankungen kommen traditionell auch Substanzen zum Einsatz, die sonst entweder keine Anwendung in der Medizin finden oder deren Wirksamkeit und Sicherheit bisher lediglich in (zum Teil gänzlich) anderen Indikationen gezeigt wurde. Ihre Anwendung stellt daher immer eine Off-Label-Therapie dar, in Einzelfällen ist sie sogar durch das Gesetz untersagt. Dass sie dennoch zum Einsatz kommen, ist dem Wunsch geschuldet, nach dem Ausschöpfen anderer, geprüfter und zugelassener Arzneimittel, betroffenen Patienten doch irgendein Behandlungsangebot machen zu können. Einer breiteren Anwendung dieser Substanzen bei therapieresistenter Depression steht die meist sehr schwache Datenlage gegenüber. Potentieller Nutzen und Risiken sind daher in jedem Einzelfall sorgfältig gegeneinander abzuwägen.