Erschienen in:
07.02.2017 | Zecken | CME
Neuroborreliose – Diagnostik, Therapie und Verlauf
verfasst von:
Dr. R. Dersch, S. Rauer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Die Neuroborreliose ist eine durch Zecken übertragene Infektionskrankheit, ausgelöst durch das Spirochätenbakterium Borrelia burgdorferi sensu lato. Die klinische Symptomatik wird in Früh- und Spätmanifestationen eingeteilt. Frühmanifestationen sind deutlich häufiger als Spätmanifestationen. Eine serologische Diagnostik sollte nur bei konkretem klinischem Verdacht erfolgen, da falsch-positive Befunde aufgrund der hohen Seroprävalenz häufig sind. Zur Abklärung einer Neuroborreliose gehört eine Liquoruntersuchung. Bei der Therapie sind Betalaktamantibiotika und Doxycyclin nach einer systematischen Übersichtsarbeit gleichwertig hinsichtlich neurologischer Symptome und Nebenwirkungen. Die Prognose nach antibiotischer Behandlung ist in der Regel gut. Defektheilungen sind möglich, aber selten. Einschränkungen der Lebensqualität, Fatigue, Depression und kognitive Einschränkungen treten bei Patienten nach einer behandelten Neuroborreliose nicht häufiger auf als in der gesunden Normalbevölkerung.