Zusammenfassung
Sexuelle Funktionen unterliegen einer Steuerung durch hormonelle und neurochemische Faktoren sowie neuronaler Netzwerke. Ein Verständnis dieser Grundlagen ist für die Diagnostik, Beratung und Behandlung sexueller Probleme notwendig. In Analogie zum Dual-Control Modell finden sich primär inhibitorische (z. B. Serotonin) oder aber exzitatorische Neurotransmittersysteme (Sexualsteroide, Dopamin). Zudem existieren neuronale Hirnstrukturen, die für die neuronale Generierung und Verarbeitung sexueller Fantasien und Reize verantwortlich sind und bei Personen mit sexuellen Funktionsstörungen oder durch eine Pharmakotherapie (z. B. Antiandrogene, selektive Serotoninaufnahmehemmer, SSRI) verändert sein können. Kenntnisse zur Neurobiologie sexueller Funktionen bilden die Grundlage für die Diagnostik und Behandlung von sexuellen Dysfunktionen in der Sexualmedizin.