Erschienen in:
01.02.2024 | Obstipation | Schwerpunkt
Intestinale Transitstörungen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Thomas Frieling, Prof. Dr. med. Christian Pehl
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Die chronische Obstipation gehört zu den häufigsten gastrointestinalen Beschwerden mit starkem Prävalenzanstieg im Alter. Bei Fehlen von Alarmsymptomen (im Alter > 50 Jahre an kolonkarzinomvorsorge denken) kann zunächst eine probatorische Therapie gemäß Leitlinienalgorithmus erfolgen. Bei fehlendem Ansprechen ist die Durchführung einer Funktionsdiagnostik – bei klinischem V. a. eine Entleerungsstörung früher als bei Transitstörungen – zwingend, um gezielte therapeutische Maßnahmen (Biofeedback, operative Eingriffe) indizieren zu können. Intestinale Transitstörungen kommen differenzialdiagnostisch bei persistierenden, progredienten und/oder therapierefraktären abdominellen Beschwerden in Betracht. Während Messungen des Dünndarmtransits mittels H2-Laktulose-Atemtest und des Dickdarmtransits mittels Röntgenmarkern (Hinton-Test) durchaus in der gastroenterologischen Routine erfolgen können, sind spezielle weiterführende Untersuchungen wie Dünndarm-, ggf. auch Dickdarmmanometrie und histologische Untersuchung des enterischen Nervensystems zumeist an neurogastroenterologische Zentren gebunden. Diese sind aber Voraussetzung für komplexe Therapieentscheidungen, u. a. eine subtotale Kolektomie bei „slow transit constipation“.