Erschienen in:
01.09.2020 | Operationen an den Augenlidern | Leitthema
Lidchirurgie
Lidchirurgische Techniken aus histopathologischer Sicht
verfasst von:
L. Gasser, H. Mittelviefhaus, Prof. Dr. C. Auw-Hädrich
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
Lidchirurgie und Histopathologie sind insbesondere in der Tumorchirurgie eng miteinander verbunden. Im Beitrag wird anhand von histologischen Präparaten des Archivs des Schwerpunkts Ophthalmopathologie der Klinik für Augenheilkunde Freiburg auf lidchirurgische Spurensuche gegangen und hierbei die jeweilige klinische Relevanz für den chirurgisch oder konservativ tätigen Augenarzt aufgezeigt. Bei einer Tumorentnahme führen thermische, elektrische und mechanische Einwirkungen auf das Gewebe zu histologisch nachweisbaren Artefakten. Diese müssen vom Chirurgen gering gehalten werden, um die histologische Beurteilbarkeit zu gewährleisten und nachteilige Folgen für den Patienten zu vermeiden. Bei der später folgenden Lidrekonstruktion wird je nach Operationstechnik die Lidarchitektur verändert. So fällt nach Hughes-Plastik histologisch eine Degeneration der Meibom-Drüsen auf, was in der klinischen Nachsorge der Patienten berücksichtigt werden sollte. Verwendetes Fadenmaterial kann zu Fremdkörpergranulomen führen, die klinisch als Tumorrezidiv fehlgedeutet werden können. Im Gegensatz zu Fremdmaterial führt z. B. bei Lidfehlstellungen transplantiertes körpereigenes Gewebe wie Knorpel oder Mundschleimhaut üblicherweise nicht zu chronischen Entzündungen.