Erschienen in:
15.01.2020 | CME
Plattenosteosynthese des Processus coronoideus ulnae
verfasst von:
Dr. med. Valentin Rausch, Dr. med. Michael Hackl, Prof. Dr. med. Dominik Seybold, PD Dr. med. Kilian Wegmann, Univ.-Prof. Dr. med. Lars P. Müller
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 1/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Ziel der operativen Versorgung ist die Rekonstruktion des Processus coronoideus ulnae.
Indikationen
Größere Abscherfrakturen des Koronoids (Regan-Morrey Typ II–III, O’Driscoll „tip“ Subtyp 2 und „basal“ Subtyp 1–2) und Frakturen der medialen Facette (O’Driscoll „anteromedial“ Subtyp 1–3) können isoliert oder im Rahmen von „Terrible-triad-Verletzungen“ des Ellenbogens auftreten. Aufgrund der aus diesen Verletzungen resultierenden Instabilität des Ellenbogens ist eine osteosynthetische Versorgung dieser Frakturen regelhaft erforderlich.
Kontraindikationen
Kontraindikationen für eine primäre Versorgung mit anatomischen Plattenosteosynthesen bestehen bei ausgedehnten Weichteilverletzungen sowie im Falle eines Infekts am Ellenbogen.
Operationstechnik
Die Versorgung mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese erfolgt über einen medialen Zugang (Hotchkiss oder Spaltung des M. flexor carpi ulnaris). Nach Reposition der Frakturfragmente wird die winkelstabile Platte an die proximale Ulna verschraubt.
Weiterbehandlung
Ruhigstellung im Oberarmgips bis zur Wundbehandlung. Anschließend möglichst frühfunktionelle Nachbehandlung unter Vermeidung von Varus- bzw. Valgusstress.
Ergebnisse
In den behandelnden Zentren wurden im Zeitraum zwischen Januar 2015 und Juli 2018 insgesamt 11 Patienten mit präformierten anatomischen Plattensystemen versorgt. Nach einem mittleren Nachverfolgungszeitraum von 10,7 Monaten zeigte sich ein Mayo Elbow Performance Score von im Mittel 78,89 Punkten. Der Quick Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand (Q-DASH) Score lag im Median bei 18,64 Punkten bei einem mittleren funktionellen Bogen von 118°.