Erschienen in:
28.08.2019 | Pflege | Originalien
Apotheker auf der Palliativstation: Auswirkung auf Arzneimitteltherapie und Therapiekosten
verfasst von:
Dr. rer. nat. Carolin Wolf, Prof. Dr. phil. nat. Frank Dörje, Dr. med. Carsten Klein, Prof. Dr. med. Christoph Ostgathe
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bisher fehlen Daten, die den Nutzen einer pharmazeutischen Mitarbeit in einer deutschen Palliativstation unter qualitativen und ökonomischen Gesichtspunkten evaluieren.
Ziel der Arbeit
Die Integration eines Apothekers in ein stationäres, palliativmedizinisches Behandlungsteam im Hinblick auf die Anzahl und Art pharmazeutischer Interventionen (PI) und das Kosten-Nutzen-Verhältnis soll untersucht werden.
Methoden
In einem einjährigen Projektzeitraum sollten die Anzahl, die Gründe, die beteiligten Arzneimittel sowie die Akzeptanz aller durchgeführten PI prospektiv erfasst und ausgewertet werden. Zur Evaluation des Kosten-Nutzen-Verhältnisses sollten alle im Projektzeitraum erzielten Einsparungen bei der Arzneimittelversorgung dokumentiert und den Personalkosten des Stationsapothekers gegenübergestellt werden.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 245 PI durchgeführt. Am häufigsten wurde zur Auswahl bzw. zur Dosierung von Arzneimitteln auf Anfrage der behandelnden Ärzte beraten. Die Umsetzungsrate lag bei 93 %. Die kalkulierten Personaldurchschnittskosten konnten durch die erzielten Einsparungen bei der Arzneimittelbeschaffung zu 83 % gedeckt werden.
Diskussion
Die Ergebnisse liefern konkrete Hinweise, dass ein Stationsapotheker im interprofessionellen Team einer Palliativstation die Therapie belastender Symptome optimieren kann mit einem vorteilhaften Kosten-Nutzen-Verhältnis. Eine dauerhafte Integration eines Stationsapothekers ist daher als sinnvoll und empfehlenswert anzusehen.