Erschienen in:
01.02.2014 | In der Diskussion
Panton-Valentine Leukozidin in chronischen Wunden
Ergebnisse einer klinischen Untersuchung bei 100 Patienten
verfasst von:
C. Hammer, P.-M. Rath, J. Steinmann, M. Stoffels-Weindorf, J. Klode, Prof. Dr. J. Dissemond
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 2/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das von S. aureus sezernierte Exotoxin Panton-Valentine Leukozidin (PVL) ist ein Virulenzfaktor, der zu besonders ausgeprägten Verläufen von Haut- und Weichteilinfektionen führen kann. Die Rolle von PVL für die Wundheilung ist bisher unklar. Wir haben daher in einer klinischen Studie die Nachweisrate von PVL-positiven S.-aureus-Isolaten bei Patienten mit chronischen Wunden untersucht.
Patienten und Methoden
Insgesamt wurden 100 Patienten mit chronischen Wunden der unteren Extremität eingeschlossen, bei denen im mikrobiologischen Abstrich S. aureus nachgewiesen wurde. Die Isolate wurden mittels PCR auf das Vorhandensein des PVL-Gens untersucht.
Ergebnisse
Insgesamt 94 % der Patienten hatten ein Ulcus cruris, 6 % ein Ulcus pedis. Es waren 65 % der Patienten weiblich. Ein PVL-positives S.-aureus-Isolat fand sich bei 2 Patienten – 1 Patient mit Methicillin-resistentem S. aureus (MRSA) und 1 Patient mit Methicillin-sensiblem S. aureus (MSSA).
Schlussfolgerung
Es zeigte sich eine Nachweisrate von PVL bei 2 % der S.-aureus-Isolate bei Patienten mit chronischen Wunden der unteren Extremitäten. Auch wenn die Bedeutung von PVL als Virulenzfaktor von S. aureus für die Wundheilung weiterhin unklar ist, sollte bei Patienten mit chronischen Wunden und Nachweis von PVL aufgrund der erhöhten Gefahr schwerwiegender Infektionen auf eine konsequente topische antimikrobielle Wundtherapie geachtet werden.