17.04.2024 | Parkinson-Krankheit | Leitthema
Den Rauch riechen, bevor man das Feuer sieht – die oligosymptomatische Prodromalphase neurodegenerativer Erkrankungen
verfasst von:
Andreas Wolff, Dr., Antonia Franziska Demleitner, Dr., Emily Feneberg, PD Dr., Prof. Dr. Paul Lingor
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Zusammenfassung
Hintergrund
Mit der zunehmenden Entwicklung krankheitsmodifizierender, ursächlicher Therapien steigt der Stellenwert einer frühen Diagnose und auch der Erkennung asymptomatischer oder oligosymptomatischer Frühstadien neurodegenerativer Erkrankungen.
Fragestellung
Darstellung von Frühstadien neurodegenerativer Erkrankungen, diagnostischer Verfahren zu ihrer Früherkennung sowie möglicher therapeutischer Konsequenzen.
Material und Methoden
Selektive Literaturrecherche, Diskussion von Grundlagenarbeiten und Expertenempfehlungen.
Ergebnisse
Viele neurodegenerative Erkrankungen weisen eine Prodromalphase auf, die der manifesten und mit aktuellen Kriterien diagnostizierbaren Erkrankung vorangeht. In dieser Prodromalphase sind Betroffene oft oligosymptomatisch, können aber teilweise schon jetzt mittels Biomarker identifiziert werden. Diese Entwicklungen werden bereits in Diagnosekriterien für einige dieser Prodromalphasen berücksichtigt. Der Prodromalphase geht wiederum eine asymptomatische Phase voraus, die jedoch bereits molekulare Veränderungen aufweist und bei einigen Erkrankungen mittels Biomarker erkannt werden kann. Gerade bei der Studienplanung für krankheitsmodifizierende Therapien ist die frühzeitige Identifikation und Stratifikation von Patienten wichtig und Biomarker kommen hierzu bereits in klinischen Prüfungen zum Einsatz.
Diskussion
Die biomarkergestützte Identifikation von Personen in der Prodromalphase neurodegenerativer Erkrankungen ist für einige Entitäten bereits möglich. Menschen, die erste Anzeichen einer neurodegenerativen Erkrankung aufweisen, können für klinische Prüfungen und Beobachtungsstudien an Zentren verwiesen werden.