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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 6/2018

09.05.2018 | Verbrennung | Leitthema

Partikuläre Emissionen aus Einzelraumfeuerungen für Holzbrennstoffe

Bewertung unter realen Betriebsbedingungen und toxikologische Relevanz

verfasst von: Daniel Wohter, Peter Georg Quicker, Peter Brand, Thomas Kraus

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 6/2018

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Zusammenfassung

Holzfeuerungen werden in den letzten Jahren aufgrund ihres hohen Anteils am deutschen Feinstaubausstoß in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend kritischer bewertet. Hauptverursacher dieser Emissionen sind die mit Scheitholz betriebenen Einzelraumfeuerungen (ERF), z. B. Kamin‑, Kachel- und Grundöfen. Sowohl Neu- als auch Bestandsanlagen tragen zur Belastung direkt in den Wohngebieten bei. Dies zeigen die unter realen Betriebsbedingungen durchgeführten Praxistests eines filternden Abscheiders für Kaminöfen, die in den Heizperioden 2015/2016 und 2016/2017 vom Lehr- und Forschungsgebiet Technologie der Energierohstoffe (TEER) an der RWTH Aachen durchgeführt wurden. Das Filterprinzip basiert auf einer sicheren Abscheidung der Partikel in einem hochporösen Filtermedium. Die über einen Zeitraum von 1–3 Monaten abgeschiedenen Partikel wurden anschließend einer chemischen Analyse zugeführt, um die partikulären Emissionen zu charakterisieren. Der Filter stellt damit eine integrale Bewertungsmethode für die reale, in der Praxis auftretende Emissionsbelastung dar. Die Methode und ihre Ergebnisse werden in diesem Artikel dargestellt und bewertet. Für die abgefangenen Partikelklassen wird das toxikologische Gefährdungspotenzial erläutert.
Fußnoten
1
Die Statistik erfasst die vier PAK Benzo[a]pyren, Benzo[b]fluoranthen, Benzo[k]fluoranthen und Indeno[1,2,3-cd]pyren.
 
2
Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe, Straubing.
 
3
Die „Flüchtigen“ sind ein nach DIN EN ISO 18123 definierter Analysewert für biogene Festbrennstoffe. Der Wert erfasst alle Bestandteile, die durch eine thermische Behandlung der Probe bei 900 °C unter inerter Atmosphäre verdampfen. Er wird gravimetrisch unter Berücksichtigung des Wasseranteils bestimmt.
 
4
Gaschromatographie mit Massenspektrometriekopplung.
 
5
Leitsubstanzen der US-Umweltbehörde (Environmental Protection Agency = EPA).
 
Literatur
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Zurück zum Zitat Mack R, Hartmann H (2016) Wirkung eines katalytisch aktiven Schaumkeramikeinbaus in einem Kaminofen. In: Nelles M, Hartmann H, Lenz V (Hrsg) 7. Abscheider-Fachgespräch „Partikelabscheider in häuslichen Feuerungen“. DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, Leipzig, S 185–196 Mack R, Hartmann H (2016) Wirkung eines katalytisch aktiven Schaumkeramikeinbaus in einem Kaminofen. In: Nelles M, Hartmann H, Lenz V (Hrsg) 7. Abscheider-Fachgespräch „Partikelabscheider in häuslichen Feuerungen“. DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum gemeinnützige GmbH, Leipzig, S 185–196
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Metadaten
Titel
Partikuläre Emissionen aus Einzelraumfeuerungen für Holzbrennstoffe
Bewertung unter realen Betriebsbedingungen und toxikologische Relevanz
verfasst von
Daniel Wohter
Peter Georg Quicker
Peter Brand
Thomas Kraus
Publikationsdatum
09.05.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Schlagwörter
Verbrennung
Verbrennung
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 6/2018
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-018-2738-7

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