Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Pathogenese der Frühgeborenenretinopathie
verfasst von:
Dr. A. Stahl, W.A. Lagrèze, H.T. Agostini
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 12/2012
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Zusammenfassung
Die Frühgeborenenretinopathie („retinopathy of prematurity“, ROP) stellt ein komplexes Krankheitsbild dar, dessen multifaktorielle Pathogenese trotz wichtiger Forschungsfortschritte bisher nur unvollständig verstanden ist. Wichtige pathogenetische Faktoren sind einerseits das Gestationsalter bei Geburt sowie das Geburtsgewicht, andererseits postnatale Faktoren wie Sauerstoffexposition, Gewichtszunahme und Expression angiogener Wachstumsfaktoren. Einige dieser wesentlichen Aspekte der ROP-Pathogenese sollen im vorliegenden Beitrag diskutiert und in den klinischen Kontext gestellt werden. Insbesondere der Einzug der Anti-VEGF-Therapie als Behandlungsoption für die ROP lässt es sinnvoll erscheinen, die Rolle von VEGF in der Pathogenese der ROP zu beleuchten. Darüber hinaus werden weitere Faktoren diskutiert, die teilweise der erhöhten VEGF-Expression pathomechanistisch vorgeschaltet sind und daher mögliche protektive Behandlungsansätze darstellen. Zu diesen gehört vor allem der systemische Wachstumsfaktor IGF-1. Schließlich werden Faktoren wie die postnatale Gewichtszunahme diskutiert, die sich in Studien als Screeningparameter bewährt haben und früh prognostische Aussagen über die zu erwartende Schwere der ROP erlauben.