Erschienen in:
01.03.2016 | Pathologie | Leitthema
Klinische Pathologie der Fersenbeinapophyse im Wachstumsalter
verfasst von:
Dr. L. Döderlein, C. Dussa
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Calcaneusapophyse bildet den Ansatzbereich der Sehne des kräftigen Muskel-Sehnen-Komplexes des M. triceps surae. Darüber hinaus stellt sie die Ursprungsregion der Plantaraponeurose und der intrinsischen Fußmuskeln dar. Beide Komponenten wirken als Schlinge, an deren Umlenkungspunkt sich die Calcaneusapophyse befindet. Sie wird dadurch, zusammen mit den Bodenreaktionskräften, auf Zug und auf Druck beansprucht, wenn die Schlinge zentriert verläuft und vorgespannt wird. Deshalb können funktionelle Veränderungen, die sich in dieser Region insbesondere im Wachstumsalter abspielen, direkte Auswirkungen auf die Form des Calcaneus nach sich ziehen. Des Weiteren ist die Calcaneusapophyse auch als Bindeglied zwischen dem Unterschenkel mit dem oberen Sprunggelenk einerseits und dem Mittel- und Vorfuß andererseits mannigfachen Form- und Funktionseinflüssen unterworfen. Bei der kausalen Genese von Formstörungen der Calcaneusapophyse gibt es intrinsische und extrinsische Ursachen.
Diagnostik
Die Analyse der veränderten Form und Struktur der Calcaneusapophyse und ihrer funktionellen Auswirkungen lässt sich mit klinischen und mit apparativen Mitteln durchführen. Die Formbeschreibung unterteilt in knöcherne und weichteilige Komponenten des zu viel und des zu wenig und sollte alle drei Ebenen (sagittal, transversal und frontal) berücksichtigen.
Therapie
Ausgehend von einer exakten Diagnostik und basierend auf einer im speziellen Fall jeweils anzunehmenden pathomechanischen Hypothese lässt sich die Therapie eher funktionell als nur morphologisch planen.