Zusammenfassung
Nervenverletzungen bei Kindern sind relativ selten. Es gibt keine Angaben über die Häufigkeit dieser Verletzungen im Kindesalter. Entsprechend der interdisziplinären S3-Leitlinie „Versorgung peripherer Nervenverletzungen“ beträgt die Inzidenz in allen Altersgruppen insgesamt 1,6–2 % und die Prävalenz 5,8 %. Die Nerven der oberen Extremität sind häufiger betroffen. Bei offenen Nervenverletzungen ist entweder eine End-zu-End-Naht bei der Wundversorgung oder eine Rekonstruktion des Nervs im Rahmen einer frühen Sekundärversorgung in 3 Wochen erforderlich. Bei geschlossenen Verletzungen hängt das Vorgehen vom klinischen, neurophysiologischen und neurosonographischen Befund ab. Wenn keine Zeichen einer Reinnervation vorliegen, ist der operative Eingriff spätestens 6 Monate nach dem Trauma durchzuführen.