Erschienen in:
23.10.2017 | Periprothetische Fraktur | Operative Techniken
Prothesenwechsel bei periprothetischer Humerusfraktur
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Stabilisierung des Humerus unter Erhalt oder Wiederherstellung der Schulterfunktion.
Indikation
Immer bei gelockerter Prothese und eventuell bei minimalem Restknochen, schlechter Knochenqualität sowie bei Knochendefekten, wenn eine Osteosynthese nicht mehr sinnvoll erscheint.
Kontraindikationen
Mangelnde Compliance, z. B. aufgrund von Alkohol- oder Drogenabusus. Lokale Infektion.
Operationstechnik
Über einen deltoideopektoralen nach distal erweiterten anterolateralen Zugang wird die lockere Prothese entfernt. Nach Exploration des Frakturausmaßes und ausgedehnter glenohumeraler Weichteillösung werden zunächst die glenoidalen Komponenten unter Darstellung und Schonung des Nervus axillaris implantiert. Zur Implantation der humeralen Komponente wird typischerweise eine Langschaftprothese benötigt und im distalen Fragment auf einer Länge von ca. 6 cm verankert. Bei inversen Prothesen ist die richtige Weichteilspannung von entscheidender Bedeutung.
Weiterbehandlung
Postoperativ wird die betroffene Extremität für 6 Wochen auf einem 15°-Schulterabduktionskissen immobilisiert. Aktiv assistierte Bewegungstherapie bis zur Horizontalen. Dann schmerzadaptiert schrittweise Steigerung von Beweglichkeit, Muskelkoordination und -kraft.
Ergebnisse
Bei 17 operativ behandelten periprothetischen Frakturen des Humerus wurde bei 4 Patienten die Prothese gewechselt. Dabei wurden keine intra- oder postoperativen Komplikationen beobachtet. Mit einer Ausnahme heilten alle Frakturen.