Erschienen in:
01.01.2016 | Leitthema
Periprothetische Frakturen des Kniegelenkes
verfasst von:
Prof. Dr. T. Mittlmeier, PD. Dr. M. Beck, Prof. Dr. U. Bosch, Dr. A. Wichelhaus
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die kumulative Inzidenz periprothetischer Frakturen am Kniegelenk nimmt weiterhin zu. Ursache dafür ist zunächst die steigende Zahl knieendoprothetischer Operationen; aber auch die zunehmende Zahl von Wechseleingriffen, die höhere Lebenserwartung und Komorbiditäten spielen eine wichtige Rolle.
Ziel der Arbeit
Lokale Faktoren wie Fehlstellungen, knöcherne Defekte, benachbarte Implantate, aseptische Lockerungen, low-grade Infekte sind von Relevanz und können eigentliche Ursache einer scheinbar traumatisch induzierten Fraktur sein. Eine differenzierte Diagnostik vor der Behandlung der periprothetischen Fraktur ist weichenstellend, wobei der damit befasste Arzt Erfahrungen sowohl in der Frakturbehandlung als auch in der Wechselendoprothetik haben muss. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick darüber geben.
Ergebnisse
Es liegen valide Klassifikationen der periprothetischen Frakturen nach Knietotalendoprothese (Knie-TEP) für die drei Lokalisationen an Femur, Tibia und Patella vor, die die grundsätzliche Ausrichtung der Therapie vorgeben.
Schlussfolgerungen
Gerade in Kenntnis des heutigen breiten Therapieportfolios, der generell hohen Komplikationsraten und der oftmals heterogenen funktionellen Resultate wird deutlich, dass nur eine korrekte Analyse des Schadensbildes und die Umsetzung in ein individuell adaptiertes Behandlungskonzept die Grundlage dafür bietet, die periprothetische Fraktur derart zu therapieren, dass dem Patienten eine akzeptable Wiederherstellung der Funktion bei frühzeitiger Belastungsstabilität und möglichst langer Standzeit der Rekonstruktion geboten wird. Dem Komplikationsmanagement kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.