Erschienen in:
18.10.2023 | Periprothetische Hüftgelenkinfektion | Leitthema
Akute postoperative Infektion nach Duokopfprothesenimplantation beim geriatrischen Patienten
verfasst von:
Dr. med. Susanne Baertl, PD Dr. Nora Renz, Prof. Dr. Volker Alt, Prof. Dr. Carsten Perka, Dr. med. Stephanie Kirschbaum
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2024
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Zusammenfassung
Akute periprothetische Infektionen (PPI) nach Duokopfprothesen stellen im oftmals multimorbiden, geriatrischen Patientenkollektiv eine besondere Herausforderung mit Einjahresmortalitätsraten bis zu 50 % dar. Für Duokopfprothesen sind Infektionsraten in bis zu 9 % der Fälle beschrieben und liegen damit deutlich höher als in der elektiven Endoprothetik. Ein therapeutischer Goldstandard hat sich aufgrund der heterogenen Studienlage und fehlender prospektiver randomisierter Studien bisher nicht etablieren können. Von den möglichen Therapieverfahren erscheint der einzeitige Schaftwechsel in Kombination mit der Implantation einer Pfannenkomponente derzeit am erfolgversprechendsten (Konversion auf eine Hüfttotalendoprothese [Hüft-TEP], bis zu 100 %ige Infektionseradikation). Ein alleiniges Vorgehen gemäß dem Konzept Débridement, Antibiotics, Implant Retention (DAIR) erzielt deutlich schlechtere Erfolgsraten (16–82 %). Die chirurgische Behandlung sollte stets durch eine postoperative Antibiotikatherapie mit einer Gesamtdauer von 12 Wochen ergänzt werden. Neben der etablierten perioperativen Antibiotikaprophylaxe zeigt sich die Verwendung von antibiotikahaltigem Knochenzement gegenüber der zementfreien Schaftverankerung in der Prävention der PPI bei Duokopfprothesen überlegen.