Erschienen in:
05.07.2018 | Aneurysmen | Arzneimitteltherapie
Persistierendes Foramen ovale – Intervention oder Arzneitherapie
verfasst von:
PD Dr. C. Liebetrau, C. W. Hamm
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei 40–50 % der Patienten mit kryptogenem Schlaganfall wird ein persistierendes Foramen ovale (PFO) diagnostiziert. Das zusätzliche Vorliegen eines Vorhofseptumaneurysmas potenziert das Risiko eines erneuten Schlaganfalls.
Ziel
Die wichtigsten Änderungen in der Evidenz zum interventionellen Verschluss des PFO bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall werden beschrieben. Dies schließt die Vorgaben für die Diagnosestellung und die Indikation zum interventionellen Verschluss ein. Weiterhin wird ein Überblick über die antithrombozytäre Therapie mit und ohne orale Antikoagulation gegeben.
Datenlage
Der Nutzen und das Risiko der interventionellen und der medikamentösen Behandlung waren bisher nicht ausreichend belegt. Im Jahr 2017 wurden zwei prospektive, randomisierte Studien (CLOSE und REDUCE) und die Langzeitergebnisse der RESPECT-Studie veröffentlicht, 2018 folgten die Ergebnisse von DEFENSE-PFO. Nun lässt sich die Abwägung der Therapieoptionen besser beurteilen. Alle vier Studien zeigen, dass der interventionelle Verschluss des PFO einer alleinigen medikamentösen Therapie bei Patienten mit kryptogenem Schlaganfall im Alter unter 60 Jahren überlegen ist.
Schlussfolgerung
Es zeigt sich eine signifikante Reduktion in der Inzidenz von erneuten Schlaganfällen bei Patienten mit interventionellem PFO-Verschluss im Vergleich zur medikamentösen Therapie. Die Komplikationsrate des PFO-Verschlusses ist sehr niedrig. Insbesondere jüngere Patienten (<60 Jahre) profitieren von einem PFO-Verschluss.