Erschienen in:
21.10.2022 | Pflege | Leitthema
Delirante Syndrome im intensivmedizinischen Kontext – Teil 1: Epidemiologie, Definitionen, Pathophysiologie
verfasst von:
PD Dr. med. habil. R. Haußmann, A. Postler, M. Mirus
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 2/2023
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Zusammenfassung
Die Prävalenz deliranter Syndrome ist hoch, sie sind oft unterdiagnostiziert und damit von immenser medizinischer und gesundheitsökonomischer Bedeutung, was unter anderem aus den Folgen des Delirs resultiert. Delirien sind mehrheitlich multifaktorieller Genese, weshalb einer umfassenden Fokussuche des Delirs eine hohe Bedeutung zukommt. Relevante ätiologische Faktoren im intensivmedizinischen Bereich sind Operationen, potenziell proinflammatorisch wirksame Narkotika sowie die delirogene intensivmedizinische Umgebung inklusive Grunderkrankung und verwendeter Medikamente. Pathophysiologie und Psychopathologie sind komplex und variabel in Abhängigkeit der vorliegenden ätiologischen Faktoren. Zentral in der Abgrenzung relevanter Differenzialdiagnosen wie Enzephalopathien, Altersdepression, Psychose und Demenzerkrankungen sind ausgeprägte Aufmerksamkeits- und Bewusstseinsstörungen, die Leitsymptome deliranter Syndrome darstellen.