Erschienen in:
14.06.2021 | Phytotherapie | CME
Komplementärmedizin in der Uroonkologie
verfasst von:
Prof. Dr. med. Jutta Hübner, Ralph Mücke, Oliver Micke, Christian Keinki
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Komplementäre und alternative Medizin (KAM) ist bei onkologischen Patienten mit einer Nutzerrate von etwa 40–50 % weit verbreitet. Über eine verbesserte Adhärenz kann ein begleitender supportiver Effekt insbesondere bei langfristigen (z. B. endokrinen) Therapien durch eine aktive Patienteneinbeziehung entstehen. Bei der Betrachtung der Datenlage von häufig nachgefragten Methoden zeigt sich keine hochwertige Evidenz, dass Homöopathie oder Anthroposophie zu einer verbesserten Prognose führen. Zur Verbesserung der Lebensqualität kann die Misteltherapie erwogen werden, obgleich die Datenlage als schwach einzuschätzen ist. Beim Prostatakarzinom zeigt sich ein Einfluss von Granatapfel auf das prostataspezifische Antigen. Ob sich dadurch aber auch eine verbesserte Prognose ergibt, ist aktuell unklar. Die Datenlage zu Selen und Vitamin D wiederum spricht für eine Integration in das Nachsorgekonzept. Eine Supplementierung ist nach Spiegelbestimmung im Serum zu empfehlen.