Erschienen in:
01.06.2005 | Leitthema
Plantare Fasziitis und Strahlentherapie
Klinische und strahlenbiologische Ergebnisse der Behandlung
verfasst von:
Dr. O. Micke, M. H. Seeegenschmiedt, R. Mücke, A. de Vries, U. Schäfer, N. Willich
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Patienten mit plantarer Fasziitis und refraktären Schmerzen werden beim Versagen anderer Therapieformen einer niedrig dosierten Radiotherapie (RT) zugeführt. Für diese fehlten bisher entsprechende evidenzbasierte und strahlenbiologische Untersuchungen. 2001 wurde deshalb von der German Cooperative Group on Radiotherapy for Benign Diseases (GCG-BD) eine deutschlandweite Patterns-of-care-Studie mittels standardisiertem Fragebogen durchgeführt. Insgesamt 136 Einrichtungen behandelten 3621 Patienten/Jahr mit chronischen oder therapierefraktären Schmerzen. Die mediane Gesamtbestrahlungsdosis betrug 6 Gy (mediane Einzeldosis: 1 Gy). 76 Institutionen berichteten Daten ihrer klinischen Evaluation von insgesamt 7947 Patienten. Eine Schmerzbesserung für mindestens 3 Monate wurde in 70%, eine anhaltende Schmerzbesserung in 65% berichtet. Radiogene akute oder chronische Nebenwirkungen traten nicht auf. Die strahlenbiologischen Untersuchungen zeigten einen signifikanten Anstieg der Granulozytenfunktion bei 1,5 Gy und einen signifikanten Abfall bei 3,5 und 4,0 Gy. Dies könnte den lokal entzündungshemmenden Effekt niedrig dosierter Strahlentherapie erklären. Sie bietet beim schmerzhaften therapierefraktären Fersenbeinsporn eine ausgezeichnete Alternative für Patienten mit Kontraindikationen gegen eine Langzeitbehandlung mit Steroiden oder NSAID.