Erschienen in:
01.11.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Plastisch-chirurgische Defektdeckung beim Dekubitus des Rumpfes und der Beckenregion
verfasst von:
J. Gaab, M. Boyce, Prof. Dr. P.M. Vogt
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Das Dekubitalulkus entsteht durch Druck auf Gewebe mit entsprechend resultierender Minderperfusion des betroffenen Areals, es entwickelt sich vor allem im Bereich knöcherner Prominenzen. Betroffen sind nicht oder nur eingeschränkt mobile Patienten sowie Menschen mit gestörter Sensibilität. Patienten mit fortgeschrittenem Alter besitzen im Vergleich zu jüngeren Menschen ein deutlich erhöhtes Risiko, häufig liegt bei diesem Patientengut eine Kombination aus weiteren extrinsischen und intrinsischen Risikofaktoren vor. Demnach ist die Prävention und Behandlung dieser komplexen Hautläsionen vor allem auch hinsichtlich des demographischen Wandels eine interdisziplinäre Herausforderung mit hohem sozioökonomischem Stellenwert. Chirurgischen Maßnahmen kommt vor allem bei ausgeprägten Befunden und instabilen Narbenbildungen eine besondere Bedeutung zu. Neben der invasiven Wundreinigung bzw. Débridement und Infektsanierung sind zur dauerhaften Deckung der Hautdefekte vorrangig Verfahren mit lokaler und regionaler Übertragungen von Gewebe, selten auch freie Lappenplastiken etabliert. Ausgleich nutritiver Defizite und stringentes Komplikations- sowie Lagerungsmanagement stellen unabdingbare flankierende Maßnahmen dar.