Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Pneumokokkenimpfung
verfasst von:
Dr. C. Forstner, M.W. Pletz
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Die Pneumokokkenimpfung stellt den besten Schutz vor Pneumokokkenerkrankungen, einschließlich Infektionen mit resistenten Pneumokokken, dar. Insbesondere Immunkompromittierte, Patienten mit Komorbiditäten (v. a. chronische Niereninsuffizienz, respiratorische und hepatische Begleiterkrankungen sowie Diabetes mellitus), Kleinkinder und ältere Personen sind gefährdet. Es stehen 2 Vakzintypen zur Verfügung: die Polysaccharidvakzine mit breiterem Spektrum gegen 23 Serotypen, aber immunologischen Nachteilen, und die Konjugatvakzine gegen 13 Serotypen, die zusätzlich eine T-Zell-abhängige Immunantwort mit Ausbildung von Gedächtniszellen induziert. Die Konjugatvakzine wurde initial für Kleinkinder entwickelt, ist allerdings mitterweile für alle Altersklassen ab 6 Monate zugelassen. Metaanalysen zeigen, dass die Polysaccharidvakzine das Risiko einer Pneumokokkenbakteriämie reduziert, aber nicht vor der nichtbakteriämischen Pneumonie schützt sowie dass ihre Wirkung bei Älteren und Immunsupprimierten eingeschränkt ist. Die bislang nur auf Kongressen vorgestellten Ergebnisse einer randomisierten, kontrollierten Studie mit 85.000 Erwachsenen im Alter über 65 Jahre (Community-Acquired Pneumonia Immunization Trial in Adults, CAPiTA) belegen für die Konjugatvakzine auch eine Schutzwirkung gegen die nichtbakteriämische Pneumokokkenpneumonie. Derzeit divergieren die Empfehlungen dazu, welcher Impfstoff bei Erwachsenen angewendet werden sollte.