14.02.2019 | Pneumologie | Leitthema
Mikrobiom, Inflammation und Insulinresistenz
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 4/2019
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Hintergrund
In den vergangenen Jahren wurde in einer Vielzahl von Studien gezeigt, dass Veränderungen des Darmmikrobioms mit Adipositas und Typ-2-Diabetes sowie der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) assoziiert sind.
Fragestellung/Ziel der Arbeit
Im Rahmen des vorliegenden Beitrags sollte die wissenschaftliche Evidenz für den Zusammenhang von Mikrobiom und Inflammation sowie der Insulinresistenz zusammengetragen werden.
Material und Methoden
Es wurde eine PubMed-basierte Literaturrecherche durchgeführt.
Ergebnisse
Sowohl tierexperimentelle Untersuchungen als auch Studien am Menschen ergaben einen statistisch signifikanten Zusammenhang von Mikrobiomveränderungen und metabolischen Erkrankungen. Dabei ist die Abnahme der Diversität, also der Artenvielfalt, eine häufig dokumentierte Veränderung, die aber nicht für metabolische Störungen spezifisch ist, sondern z. B. auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vorkommt. Die Spezifität scheint nach aktueller Studienlage vielmehr durch spezifische Bakterienpopulationen bedingt zu sein. Hervorzuheben ist, dass sowohl im Tierexperiment als auch in Studien am Menschen Mikrobiominterventionen zur Abnahme von Inflammation und einer Veränderung der Insulinsensitivität führten, was nahelegt, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Darmmikrobiom und Inflammation/Insulinresistenz besteht und nicht nur eine bloße Assoziation.
Schlussfolgerung
Insbesondere die Nachweise zur Kausalität machen das Darmmikrobiom als therapeutisches Ziel interessant, sodass zukünftige Entwicklungen z. B. für den Prädiabetes erwartet werden können.
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