Erschienen in:
16.03.2018 | Pneumonie | Übersichten: Umweltmedizin – Arbeitsmedizin
Legionellose
Die humane Legionelleninfektion
verfasst von:
Dr. N. Schöffel, M. Braun, M. H. K. Bendels, D. A. Groneberg
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Legionellose bezeichnet die Infektion mit Legionellen (L.). L. sind weltweit verbreitet. Oberflächen- und Grundwasser bilden das natürliche Reservoir. Es sind derzeit 57 Arten von L. bekannt, die alle als humanpathogen eingestuft werden, wobei über 90 % der Infektionen des Menschen durch eine Art und deren Subtypen ausgelöst werden: Legionella pneumophila. Unter bestimmten Bedingungen können Menschen mit L. in hoher Konzentration in Kontakt kommen, wodurch eine Erkrankung ausgelöst werden kann. Hierbei sind v. a. Installationen/Einrichtungen gefährdet, die ideale Wachstumsvoraussetzungen für L. durch eine entsprechende Temperatur schaffen – wie z. B. Warmwasseranlagen, Whirlpools oder Rückkühlsysteme von Klimaanlagen. Hierbei werden L. auf den Menschen am häufigsten durch Inhalation oder Ingestion von kontaminiertem Wasser bzw. Aerosolen übertragen, die in bzw. durch obig genannte Einrichtungen freigesetzt werden. Eine Infektion mit L. kann in Abhängigkeit von Subspezies, Übertragungsweg, Erregermenge und individueller Immunität zu einer akut lebensbedrohlichen Erkrankung führen. Wichtigstes Diagnostikum ist ein Urinantigentest, wobei dieser eine Infektion nicht mit absoluter Sicherheit ausschließt. Es gibt keine präventive Impfung, daher kommt der Wartung und Kontrolle von entsprechenden Einrichtungen eine besondere Bedeutung zu. Es ergeben sich verschiedene wichtige Aspekte im beruflichen Kontext v. a. für Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime oder Hotels. Diese Arbeit gibt eine kurze Übersicht über den aktuellen Stand der Wissenschaft hinsichtlich Epidemiologie, Pathologie, Diagnostik, Therapie.