Erschienen in:
01.01.2009 | Konsensuspapiere
Positionspapier zur Begrenzung lebenserhaltender Therapie im Kindes- und Jugendalter
verfasst von:
Kommission für ethische Fragen der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
„Leben erhalten, Krankheiten heilen (oder vermeiden), Leiden lindern“ lautet der medizinische Heilauftrag, die Grundlage ärztlicher Entscheidungsfindungen und medizinischen Handelns. Die erste und die dritte dieser Forderungen geraten in der heutigen Zeit, in der Lebenserhaltung aufgrund ständiger technischer Weiterentwicklungen in immer größerem Umfang möglich ist, immer häufiger miteinander in Konflikt. Stets muss hinterfragt werden, was dem Wohle des Kranken dient oder was ihn sogar eher schädigt. Dabei können keine Empfehlungen oder gar Richtlinien, wie in welcher Situation zu verfahren sei, formuliert werden, sondern es ist jeweils individuell zu entscheiden, wann es im Interesse des Patienten besser ist, von einer lebenserhaltenden Behandlung Abstand zu nehmen zugunsten einer ausschließlich der Leidensminderung dienenden Therapie. Der Arzt bzw. das Pflegepersonal müssen sich bewusst sein, dass es Situationen gibt, in denen der Tod des Patienten bewusst akzeptiert werden muss und im Vergleich zum Weiterleben als die bessere Option anzusehen ist. Wird gegen den Erhalt des Lebens im Interesse des Wohls des Patienten entschieden, handelt es sich immer um eine Abwägung zwischen 2 Übeln, von denen das kleinere gewählt werden soll.