Erschienen in:
12.02.2019 | Ernährung | Topic
Präkonditionierung vor viszeralonkologischen Operationen
Ein Paradigmenwechsel in der Viszeralchirurgie?
verfasst von:
D. Pfirrmann, P. Simon, M. Mehdorn, M. Hänsig, S. Stehr, L. Selig, A. Weimann, M. Knödler, F. Lordick, A. Mehnert, Prof. Dr. I. Gockel, MBA
Erschienen in:
best practice onkologie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Postoperative Komplikationen können nach komplexen viszeralonkologischen Operationen zu erheblichen Beeinträchtigungen des Patienten und daraus resultierend zu einer prolongierten postoperativen stationären Verweildauer führen. Daher sollte die aktive Gestaltung der präoperativen Phase einen wichtigen Bestandteil der präoperativen/neoadjuvanten Therapie darstellen.
Ziel der Arbeit
Ziel der vorliegenden Arbeit ist eine kritische Darstellung aktueller Prähabilitationskonzepte sowie deren Anwendbarkeit und Entwicklungspotenzial in der Viszeralchirurgie.
Material und Methoden
Anhand einer selektiven Literaturübersicht werden aktuelle Studien und Konzepte vorgestellt und Therapiealgorithmen präsentiert.
Ergebnisse
Die vorliegenden Studien unterscheiden sich in Zielgrößen, Gestaltung und zeitlichem Rahmen der Intervention. Insgesamt zeigen die Studienergebnisse positive Effekte einer aktiven Steigerung der körperlichen Fitness in der präoperativen Phase in Bezug auf die Lebensqualität, Rekonvaleszenz und postoperative pulmonale Komplikationsrate.
Diskussion
Neben der Beurteilung des individuellen Komplikationsrisikos mittels Spiroergometrie kann durch ein gezieltes Ernährungs- und Aufbauprogramm die Leistungsfähigkeit vor viszeralchirurgischen Operationen gesteigert und somit Einfluss auf das postoperative Komplikationsrisiko genommen werden. Die Leistungsfähigkeit ist als modifizierbarer Risikofaktor zu verstehen, der auch in einem kurzen Zeitfenster präoperativ positiv beeinflusst werden kann. Die individuelle präoperative Versorgung optimiert die physische und psychische Verfassung der Patienten. Zur Sicherstellung der geforderten individuellen Versorgung müssen Ansätze geschaffen werden, die sich dezentral umsetzen lassen.