Erschienen in:
25.10.2017 | Ultraschall | Kasuistiken
Prophylaxe des rezidivierenden Low-flow-Priapismus
Experimentelle Botulinumneurotoxin-Injektionen in die Mm. ischiocavernosi
verfasst von:
Prof. Dr. G. Reichel, A. Stenner, Dr. med.
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Die medikamentöse Prophylaxe des rezidivierenden Low-flow-Priapismus ist nach wie vor unbefriedigend. Es wird über einen ansonsten gesunden Mann berichtet, bei dem im Alter von 31 Jahren ein rezidivierender Low-flow-Priapismus auftrat. Eine Ursache konnte nicht gefunden werden. Im Verlaufe der folgenden Monate musste er sich über 10-mal in urologische Notfallbehandlung begeben. Nach Einnahme von Cyproteronacetat (Androcur® 50 mg/Tag) sistierten die spontanen Erektionen, aber es traten eine erektile Impotenz, ein geminderter allgemeiner Antrieb, gemindertes Sexualverlangen, 10 kg Gewichtszunahme, berührungsempfindliche Brustvergrößerung beiderseits und ein Haarausfall an beiden Beinen auf. Außerdem klagte der Patient über unangenehme Verkrampfung der Beckenmuskulatur. Nach entsprechender Aufklärung stimmte der Patient einer probatorischen Botulinumtoxin-Injektion in beide Mm. ischiocavernosi zu. Ziel dieser Behandlung war eine Verbesserung des venösen Abflusses des Blutes aus dem Penis durch Minderung des Muskeltonus. Seit dem letzten Rezidiv des Priapismus sind inzwischen mehr als 6 Monate vergangen.