Erschienen in:
01.10.2003 | Kasuistik
Primäre Hinterkammerlinsenimplantation nach penetrierender Hornhautverletzung mit traumatischer Katarakt
verfasst von:
Dr. F. Weinand, M. Plag, S. Pavlovic
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Fragestellung
Ziel der Studie war es, die Ergebnisse und Komplikationsraten der operativen Behandlung einer traumatischen Katarakt aufgrund einer penetrierenden Hornhautverletzung mit Phakoemulsifikation, Linsenablassung oder Lentektomie und zeitgleicher Hinterkammerlinsenimplantation (IOL) zu analysieren.
Methode
Retrospektiv untersuchten wir 15 Patienten, die zwischen 1997 und 2001 in unserer Klinik wegen penetrierender Hornhautverletzung mit traumatischer Katarakt mit und ohne intraokularem Fremdkörper (IOFK) operiert wurden. Bei allen Patienten wurde eine Phakoemulsifikation, Linsenablassung oder Lentektomie und nachfolgende IOL-Implantation durchgeführt. Bei 6 Patienten wurde ein IOFK entfernt.
Ergebnisse
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 19,6 Monate. Acht Augen (53%) erreichten postoperativ eine Sehschärfe von 0,5 oder besser, 12 Augen erreichten eine Sehschärfe von 0,2 oder besser. Ein Patient (letzter Visus=0,025) hatte eine phototoxische Makulopathie. Zwei Patienten sahen wegen eines irregulären Astigmatismus weniger als 0,2. Hauptursache für eine verminderte Sehkraft waren zentrale Hornhautnarben und bei 1 Patienten eine phototoxische Makulopathie. Bei 4 Augen (25%) bildete sich ein Nachstar, der mit einer YAG-Laser-Kapsulotomie behandelt werden musste. Bei 1 Auge musste eine PVR-Amotio mit einer Pars-plana-Vitrektomie mit Silikonölendotamponade versorgt werden.
Schlussfolgerung
Eine primäre IOL-Implantation nach penetrierender Augapfelverletzung mit traumatischer Katarakt hat eine günstige Visusprognose und ist mit einer niedrigen Komplikationsrate verbunden.