Erschienen in:
18.06.2019 | Pseudarthrosen | Leitthema
Beeinflussung der Knochenheilung durch häufig verordnete Medikamente
verfasst von:
Prof. Dr. Uwe Maus, Gerrit Steffen Maier, Djordje Lazovic, Christopher Niedhart
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Knochenheilung nach Frakturen wird durch eine Vielzahl verschiedener Faktoren beeinflusst. Neben patientenseitigen Parametern, wie Alter, Geschlecht oder Nebenerkrankungen, haben auch die eingenommenen Medikamente einen wesentlichen Einfluss auf die Knochenheilung.
Ziel der Arbeit
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die Auswirkungen von häufig verwendeten Medikamenten, außer spezifischen Osteoporosemedikamenten und Hormonpräparaten, auf die Knochenheilung zu geben.
Material und Methode
Der Überblick wurde auf der Basis einer MEDLINE-Recherche zu den jeweiligen Stichworten durchgeführt.
Ergebnisse
Es wurden verschiedene häufig verwendete Medikamente identifiziert, darunter Kortikosteroide, Antihypertensiva, Diuretika, Antidepressiva, Antiepileptika, Statine, Antibiotika, nichtsteroidale Antirheumatika, Antikoagulanzien und andere. Mit Ausnahme der Antihypertensiva, Thiaziddiuretika und Statine wurden in tierexperimentellen und präklinischen Studien negative Effekte auf die Knochenheilung nachgewiesen. Für die 3 genannten Substanzklassen wurden osteoprotektive Wirkungen publiziert. Klinische Daten beim Menschen sind nur vereinzelt zu finden.
Schlussfolgerung
Die in präklinischen Studien gewonnenen Daten zur Beeinflussung der Frakturheilung belegen Effekte der im Folgenden betrachteten Medikamente. Dabei sind die Wirkungen beim Menschen teilweise noch nicht durch Studien gesichert. Vor dem Hintergrund der im vorliegenden Beitrag zusammengefassten Ergebnisse sollte in kritischen Fällen die weitere Einnahme der Medikamente diskutiert werden.