Erschienen in:
11.05.2022 | Knochendefekte | Leitthema
Augmentation in der septischen Chirurgie
Chancen und Limitationen in der Behandlung der Osteitis mit antibiotikahaltigem Kalziumhydroxylapatit
verfasst von:
H. Freischmidt, G. Reiter, P. A. Grützner, Dr. med. J. Armbruster
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 6/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die operative Behandlung von Osteitiden bzw. frakturbedingen Infektionen (FRI) ist häufig mit großen Knochendefekten assoziiert. Die Therapie dieser Knochendefekte stellt die Unfallchirurgie weiterhin vor große Herausforderungen. Im Rahmen des „Tissueengineering“ schreitet die Entwicklung unterschiedlicher hybrider Knochenersatzstoffe, wie z. B. antibiotikahaltigem Kalziumhydroxylapatit, stetig voran.
Fragestellung
Chancen und Limitationen in der Behandlung der Osteitis mit antibiotikahaltigem Kalziumhydroxylapatit.
Material und Methoden
Übersicht der Ergebnisse eines mit Cerament® G (Fa. Bonesupport, Lund, Schweden) therapierten zweizeitigen (Infekt‑)Pseudarthrosen-Modells am Rattenfemur. Evaluation der klinischen Erfahrungen anhand von 3 Fallbeispielen zur Behandlung von Osteitiden mit antibiotikahaltigem Kalziumhydroxylapatit (Cerament® G oder Cerament® V).
Ergebnisse
Nach Etablierung eines zweizeitigen Pseudarthrosenmodells am Rattenfemur konnte das osteokonduktive und osteoinduktive Potenzial von antibiotikahaltigem Kalziumhydroxylapatit (Cerament®) nachgewiesen werden. In der klinischen Anwendung erscheint der Einsatz von Cerament® eher bei kleineren, kavitären Defekten erfolgversprechender. Die Rezidivraten, insbesondere bei größeren segmentalen Defekten, sind höher als zuvor beschrieben.
Schlussfolgerungen
In Anbetracht der klinischen und experimentellen Ergebnisse ist eine engere Indikationsstellung für den Einsatz von Cerament® notwendig, um das bestmögliche Outcome des Patienten zu erreichen.