Erschienen in:
01.10.2003 | Weiterbildung
Psychologische Schmerzdiagnostik bei Kindern
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. P. Kropp
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Die Intensität von Schmerzen kann nicht direkt gemessen, sondern nur indirekt beschrieben werden. Dies ist jedoch umso schwieriger, je kleiner das Kind ist, das unter Schmerzen leidet. Bis vor wenigen Jahren hat man wegen fehlender offensichtlicher Schmerzäußerungen angenommen, dass Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder weniger Schmerzen als Erwachsene empfinden und verarbeiten würden. Dies hat sich jedoch als ein Irrtum herausgestellt, der umso gravierender wird, je mehr über Prozesse der Schmerzsensibilisierung und den Aufbau eines Schmerzgedächtnisses bekannt wird. In der Übersicht werden zunächst einige Besonderheiten der Schmerzempfindung bei Früh-, Neugeborenen und Kleinkindern vorgestellt. Dann werden psychologische Messverfahren zur Schmerzdiagnostik beschrieben, die teilweise zwischen evaluativen und affektiven Komponenten des Schmerzes unterscheiden. Die Methoden gliedern sich in Skalen zur Fremdbeobachtung bei Kleinkindern und Methoden zur Selbsteinschätzung bei älteren Kindern. Dabei kann je nach Komplexität des Schmerzgeschehens und der Fragestellung auf verschiedene Skalen zurückgegriffen werden. Insbesondere die Verfahren zur Fremdbeobachtung, aber auch die Selbstbeurteilungsskalen erweisen sich als objektiv, reliabel, valide und damit geeignet zur standardisierten Schmerzdiagnostik.