Erschienen in:
01.07.2011 | Originalien
Rachitis- und Kariesprophylaxe in der Praxis
Bundesweite Befragung von Eltern
verfasst von:
C. Drossard, Dipl. oecotroph., A. Hilbig, U. Alexy, M. Kersting
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 7/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Rachitisprophylaxe werden im 1. Lebensjahr 10–12,5 µg/Tag (400–500 IE) Vitamin D empfohlen, zur Kariesprophylaxe bei Fehlen weiterer Fluoridquellen in den ersten 4 Lebensjahren 0,25–0,5 mg/Tag Fluorid. Untersucht wurde die Frage, inwieweit die Empfehlungen bei deutschen Kindern im Alter von 10–36 Monaten umgesetzt werden.
Probanden und Methoden
7-Tage-Schätz-Ernährungsprotokolle von 530 Kindern der German Representative Study of Toddler Alimentation (GRETA) wurden hinsichtlich der Einnahme von Nährstoffpräparaten ausgewertet. Der Anteil der Kinder, die Vitamin D und/oder Fluorid erhielten, sowie die entsprechenden Dosen wurden ermittelt.
Ergebnisse
Nährstoffpräparate erhielten 42% der Kinder, davon 96% Vitamin D und/oder Fluorid. In der Altersgruppe 10–11 Monate bekamen 62% der Säuglinge wie empfohlen Vitamin D und Fluorid. Nach dem 1. Lebensjahr fiel der Anteil der Kinder mit Vitamin-D- und Fluoridsupplementierung abrupt ab.
Schlussfolgerung
In der Praxis sollten die Eltern auf die Wichtigkeit der Rachitis- und Kariesprophylaxe im 1. Lebensjahr hingewiesen werden. Auch nach Abschluss derselben sollte eine Anamnese der Zufuhr von Vitamin D (sowie dessen durch UV-Strahlung induzierter Synthese in der Haut) und von Fluorid erfolgen.