Erschienen in:
01.02.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Radio- und Radiochemotherapie in der Koloproktologie
Methodik, Indikation, Ergebnisse und Nebenwirkungen
verfasst von:
Dr. P. Schraube
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Die Strahlentherapie ist ein Baustein der Standardtherapie bei anorektalen Tumoren. Bei Adenokarzinomen des Rektums in Stadium II und III wird sie heute bevorzugt präoperativ eingesetzt. Üblich ist die Kurzzeitbestrahlung mit 5-mal 5 Gy innerhalb von 5 Tagen mit anschließender Rektumexstirpation oder die Bestrahlung mit 45–50 Gy über 5–6 Wochen kombiniert mit 5-Fluorouracil (5-FU). Die Rektumexstirpation erfolgt dann 6 Wochen später. Beide Verfahren senken das Lokalrezidivrisiko um etwa 50%. Wurde präoperativ keine Behandlung durchgeführt, ist eine postoperative Radiochemotherapie mit 50,4 Gy und 5-FU indiziert. Bei Plattenepithelkarzinomen des Analkanals bzw. Anus ist die Radiotherapie mit etwa 55 Gy in Kombination mit 5-FU/Mitomycin die Behandlung der Wahl. In 70% der Fälle kann eine lokale Kontrolle mit Sphinktererhalt erzielt werden, die Überlebenswahrscheinlichkeit liegt bei etwa 75%. Analhautkarzinome werden in fortgeschrittenen Stadien wie Analkarzinome behandelt, ansonsten wie Hautmalignome.