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Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 5/2020

10.07.2020 | Demenz | Themenschwerpunkt

Räume des Pflegens

Räumliche Herausforderungen in der informellen Pflege von Menschen mit Demenz qualitativ erforscht

verfasst von: Dr. des. Anne Münch

Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2020

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Zusammenfassung

Im Hinblick auf die Vielfalt des Alter(n)s zählt die Demenz zu den zentralen Herausforderungen, mit denen sich die Gesellschaft des langen Lebens auseinanderzusetzen hat. Herausfordernd ist dabei nicht nur der Umgang mit der Diagnose Demenz, sondern insbesondere auch deren langjährige Pflege. Die Mehrzahl der Betroffenen wird von engsten Angehörigen, wie den Lebenspartner*innen in den eigenen vier Wänden gepflegt. Doch, was für die Menschen mit Demenz oftmals einen Glücksfall darstellt, geht für die pflegenden Partner*innen in der Regel mit erheblichen Belastungen und nicht zuletzt auch räumlichen Einschränkungen einher.
Mit praxistheoretisch geleitetem Blick auf Pflege fokussiert der Beitrag auf die subjektiven Erfahrungsräume pflegender Partner*innen in der Pflege von Menschen mit Demenz und fragt nach den (sozial)räumlichen Herausforderungen dieser besonderen Situation. Dabei bilden qualitative Interviews, die innerhalb Deutschlands im Rahmen eines Forschungsprojektes zur Situation älterer pflegender Angehöriger erhoben und in Orientierung an den Prinzipien der Grounded Theory sowie der Situationsanalyse ausgewertet wurden, die empirische Datengrundlage des Beitrags. Die Analysen zeigen, dass es spezifische Arenen der Pflege gibt, innerhalb derer das Zusammenspiel von Akteur*innen, Artefakten, Affekten und Räumen unterschiedliche Herausforderungen erzeugt, die den Pflegealltag und damit auch das Alter(n) der pflegenden Angehörigen beeinflussen.
Fußnoten
1
Die Grundlage für diese Veröffentlichung bildet die bisher unveröffentlichte Dissertationsschrift der Autorin mit dem Titel Pflegen am Limit. Wie bereits angedeutet, liegt der Fokus der Dissertation auf der Untersuchung der individuellen zeitlichen und vergeschlechtlichten Grenzen der Pflege von Angehörigen mit Demenz. Die vorliegenden Ausführungen präsentieren Teilergebnisse aus der Untersuchung, die in der Dissertationsschrift allerdings nicht im Hinblick auf das hier interessierende Verhältnis vom Raum und Alter(n) analysiert wurden.
 
2
Bei den hier verwendeten Namen handelt es sich um Synonyme. Sämtliche Daten der Interviewpartner*innen wurden direkt im Anschluss an die Datenerhebungen anonymisiert.
 
3
Besagtes Ungleichgewicht von Nähe und Distanz wird zudem über die Struktur der gegebenen Sozialbeziehung innerhalb der informellen Pflege befördert. Denn anders als bei den professionellen Pflegekräften ist es den pflegenden Partner*innen nicht möglich, eine professionelle Distanz zum Pflegebedürftigen herzustellen. Da dieser Aspekt jedoch zweitrangig für das Verhältnis von Alter(n) und Raum ist, wird er hier nicht näher ausgeführt, kann aber bei Bedarf in der Dissertation der Autorin zu Pflegen am Limit nachgelesen werden.
 
Literatur
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Metadaten
Titel
Räume des Pflegens
Räumliche Herausforderungen in der informellen Pflege von Menschen mit Demenz qualitativ erforscht
verfasst von
Dr. des. Anne Münch
Publikationsdatum
10.07.2020
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Demenz
Pflege
Demenz
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 5/2020
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-020-01750-1

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