Erschienen in:
02.01.2018 | Leitthema
Reformbemühungen in der Zahnmedizin – nationale und internationale Ansätze
verfasst von:
Prof. Dr. Bärbel Kahl-Nieke, Dr. Nico Vonneilich
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Der Studiengang Zahnmedizin ist reformbedürftig. Die Approbationsordnung (AO) stammt aus dem Jahr 1955 und wurde 1993 das letzte Mal geändert. In den letzten zwei Jahren gab es daher unterschiedliche Reformbemühungen: die Verabschiedung des Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalogs (NKLZ) zeitgleich zum Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM), die Änderung des Zahnheilkundegesetzes, die Aufforderung zur Kommentierung des Referentenentwurfs der Verordnung zur Neuregelung der zahnärztlichen Ausbildung seitens des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und kürzlich die Freigabe der Verordnung durch das Bundeskabinett.
In diesem Beitrag werden die Reformbemühungen im Kontext der aktuellen Ausbildungssituation in Deutschland sowie im Hinblick auf die Ausbildung von Zahnärztinnen und Zahnärzten in Europa und in den USA reflektiert.
Der aktuelle Reformkurs ist eine Chance für die deutschen Fakultäten. Zukünftig werden Modellstudiengänge der Zahnmedizin an Standorten ermöglicht, an denen bereits Modellstudiengänge der Medizin angeboten werden. Beispielhaft wird hier die Entwicklung eines Modellstudiengangs am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf demonstriert. Ansatzpunkte zur Reformierung des Curriculums werden dafür aus Recherchen zu internationalen Standorten des Studiums der Zahnmedizin gewonnen. Fünf Reforminhalte und -ziele wurden bisher definiert: Interdisziplinäre Themenkomplexe, problem- und symptomorientiertes Lernen, früher Patientenkontakt, Wissenschaftlichkeit und Kommunikationstraining. Ziel ist eine wissenschafts- und präventionsorientierte, multidisziplinäre und individualisierte Zahnmedizin, die zur lebenslangen Mundgesundheit von Patientinnen und Patienten beiträgt.