Erschienen in:
01.10.2015 | Übersichten
Reha-Management
Erwartungen und Erfahrungen aus der Praxis der Unfallversicherungsträger
verfasst von:
Fredi Lahr
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 2/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Grundlagen für das Reha-Management (RM) in der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung bilden das Eckpunktepapier vom 25.02.2008 und der Handlungsleitfaden vom 13.09.2010 in der Fassung vom 17.07.2014 der DGUV.
Ziel
Eine rechtzeitige Einleitung des RM setzt eine exakte Diagnosestellung und die Kenntnis des Unfallversicherungsträgers von den Kontextfaktoren voraus, die den Heilverlauf beeinflussen. Das RM stellt die Unfallversicherungsträger vor neue Herausforderungen.
Methode
Es bedarf eines Umdenkens von der hoheitlich handelnden Behörde zum kundenorientierten Dienstleister. Damit verbunden sind neue Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zusätzlich zu erforderlichen juristischen Kenntnissen sind jetzt Sozialkompetenz, Kommunikationsfähigkeit und medizinische Kenntnisse gefordert. Der erhöhte Aufwand durch die geforderten persönlichen Kontakte kann nur durch eine effiziente Verwaltungsstruktur und eine leistungsfähige Datenverarbeitung kompensiert werden.
Ergebnisse
Ergebnisse eines Pretests zur im Jahr 2015 geplanten Kundenbefragung zeigen eine hohe Zufriedenheit der Befragten mit dem RM und den Reha-Managerinnen und -Managern. Eigene Analysen der Berufsgenossenschaft Holz und Metall zeigen ebenso wie das Ergebnis des Benchmark-Projektes „Effektivität der Fallsteuerung“ der DGUV, dass das RM sich „rechnet“. Bei preisbereinigt leicht sinkenden Ausgaben für ambulante und stationäre Behandlung konnten Arbeitsunfähigkeitszeiten verkürzt, Einsparungen beim Verletztengeld erzielt und die Anzahl der neuen Renten reduziert werden.
Schlussfolgerung
Die Anforderungen zu den neuen Heilverfahren der DGUV lassen eine bessere Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Ärzten und den Reha-Managerinnen und -Managern der UV-Träger erwarten. Die Fallauswahl für das RM sollte überprüft werden. Die Prinzipien des RM sind auf die Bearbeitung von Berufskrankheiten-Fällen zu übertragen. Von der im Jahr 2015 startenden Kundenbefragung werden wichtige Ergebnisse zur Verbesserung des RM erwartet.