Erschienen in:
15.05.2019 | Diarrhoe | Schwerpunkt: Opportunistische Infektionen
Reisen mit Immundefekt – Probleme und Prävention
verfasst von:
Prof. Dr. J. Lutz, A. Rieke, B. Rieke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2019
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Zusammenfassung
Durch Verbesserung der medizinischen Versorgung hat die Zahl von Reisenden mit einem Defekt des Immunsystems zugenommen. Immunkompromittierte Reisende haben insgesamt ein höheres Infektionsrisiko und können Infektionserkrankungen entwickeln, die bei immunkompetenten Reisenden eher selten sind. Im Fokus steht dabei die Reisediarrhö, aber auch Erkrankungen der Atemwege, einschließlich der Tuberkulose und inhalativ übertragener Mykosen sowie Erkrankungen, die durch Vektoren übertragen werden, wie Malaria. Notwendig ist vor jeder Reise eine rechtzeitige reisemedizinische Beratung, die zunächst klären muss, wie stark das Immunsystem bei dem betreffenden Reisenden eingeschränkt ist. Die individuelle Beratung erfolgt dann anhand des Reisewegs, des Reiseziels sowie der geplanten Aktivitäten. Daran orientiert sich die Prophylaxe von Infektionen und Gefahren durch entsprechende Verhaltensweisen, medikamentöse Therapien und Impfungen. Wesentlich ist auch eine Untersuchung bzw. Beratung nach Rückkehr von der Reise. Die Beratung sollte von Ärzten durchgeführt werden, die im Umgang mit immunsuppressiven Patienten und reisemedizinisch geschult sind.