Erschienen in:
01.03.2015 | Originalien
Retroiridale Implantation einer VerisyseTM Irisklauenlinse
Refraktive Treffsicherheit und Anpassung der Kunstlinsenkonstanten
verfasst von:
I. Schmidt, A. Langenbucher, S. Moussa, F. Schirra, B. Seitz, T. Eppig
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Evaluation der refraktiven Treffsicherheit der retroiridalen Implantation einer VerisyseTM-Irisklauenlinse (AMO) und Optimierung der vom Hersteller angegebenen Kunstlinsenkonstanten.
Patienten und Methoden
In die retrospektive Studie wurden 52 Augen von 50 Patienten mit fehlendem Kapselsacksupport eingeschlossen, die in den Jahren 2007−2012 eine retroiridale Irisklauenlinse erhalten hatten. Die Nachbeobachtungszeit betrug im Schnitt 5 Wochen. Neben demographischen Daten, Indikationen, Begleiterkrankungen und Biometrie wurde die refraktive Treffsicherheit ermittelt und eine Individualisierung der Kunstlinsenkonstanten für die SRK/T-, Holladay-1-, Hoffer-Q und Haigis-Formel durchgeführt.
Ergebnisse
Indikationen für eine retroiridale VerisyseTM-Implantation waren Kunstlinsenluxation (32,7 %), komplizierte primäre Kataraktoperation (25 %), sekundäre Implantation (19,2 %), Kunstlinsenaustausch (19,2 %) und Luxation der kristallinen Linse (3,8 %). Begleiterkrankungen waren Diabetes mellitus (21,2 %), Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (7,7 %), Homocysteinurie (1,9 %), Pseudoexfoliationssyndrom (23,1 %), Traumata (23,1 %), Sekundärglaukom (23,1 %), proliferative diabetische Retinopathie (9,6 %) und altersbedingte Makuladegeneration (5,8 %). Als optimierte Konstanten ergaben sich eine A-Konstante von 116,8 für die SRK/T-Formel, ein Surgeon Factor von 0,8 für die Holladay-1-Formel, eine pACD von 4,4 für die Hoffer-Q-Formel und eine a0-Konstante von 0,49 für die Haigis-Formel. Die postoperative Fehlrefraktion lag bei 84,6 % der Augen in einem Bereich von ± 2 dpt.
Schlussfolgerung
Neben ihrem breiten Indikationsspektrum erreicht die retroiridale VerisyseTM-Implantation eine zufriedenstellende postoperative Fehlrefraktion. Die bisher veröffentlichten Berechnungskonstanten zeigen Optimierungspotenzial aufgrund der geringen Fallzahl.