Erschienen in:
01.08.2015 | Kasuistiken
Reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom
Herausforderung für Diagnostik und Intensivtherapie
verfasst von:
Dr. G. Jansen, F. Mertzlufft, F. Bach
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Das reversible zerebrale Vasokonstriktionssyndrom (RCVS) ist eine Erkrankung unklarer Inzidenz, die typischerweise Frauen mittleren Alters betrifft und im Zusammenhang mit der Einnahme adrenerger oder serotinerger Substanzen auftritt. Typische Symptome sind der Vernichtungskopfschmerz sowie das Auftreten multipler und multilokulärer Vasospasmen in der zerebralen Angiographie bei nicht wesentlich veränderten Liquorparametern. Akut ist besonders der Ausschluss relevanter Differenzialdiagnosen wie z. B. aneurysmatische Subarachnoidalblutung, primär-zerebrale Angiitis, posteriores reversibles Enzephalopathiesyndrom und Karotisdissektion von Bedeutung. Der intensivmedizinische Charakter der Erkrankung definiert sich initial durch Einschränkungen der Vitalfunktionen sowie die sich im Verlauf entwickelnden zerebralen oder extrazerebralen Komplikationen. Da die genauen pathophysiologischen Mechanismen bislang ungeklärt sind, existiert keine spezifische Therapie. Die symptomatische Therapie stellt den Intensivmediziner vor Herausforderungen, die anhand der vorliegenden Kasuistik aufgezeigt werden.