Erschienen in:
01.02.2004 | Leitthema
Rolle der Radiochemotherapie bei der Behandlung des Harnblasenkarzinoms
verfasst von:
R. Sauer, Priv.-Doz. Dr. C. Rödel
Erschienen in:
Die Onkologie
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Sonderheft 1/2004
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Auszug
Standardbehandlung des muskelinvasiven und therapieresistenten T1-Harnblasenkarzinoms ist die radikale Zystektomie. Diese erlaubt eine hohe lokale Tumorkontrolle von 90–95% [
12]. Dennoch sterben trotz der mittlerweile erreichten geringen operativen Mortalität (<5%) mehr als die Hälfte der zystektomierten Patienten im weiteren Verlauf ihrer Erkrankung an Metastasen. Nicht alle Patienten sind aufgrund ihres Alters oder von Begleiterkrankungen geeignete Kandidaten für einen derartig aufwendigen operativen Eingriff. Überdies bedeutet der Organverlust—auch bei den mittlerweile etablierten modernen Möglichkeiten der Harnableitung—einen nicht unerheblichen Verlust an Lebensqualität. Kontrovers wird daher diskutiert, ob tatsächlich alle muskelinvasiven Tumoren die primäre Zystektomie erforderlich machen oder, ähnlich wie bei anderen Malignomen, ein Organ erhaltendes Verfahren mit gleicher Effizienz möglich ist. …