Erschienen in:
12.12.2016 | Klumpfuß | Operative Techniken
Rotations- oder Derotationsosteotomie der Tibia
verfasst von:
D. Kolp, MD, K. Ziebarth, T. Slongo
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
|
Ausgabe 2/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Korrektur einer posttraumatischen oder anlagebedingten Rotationsfehlstellung des Unterschenkels in Relation zur Gegenseite mittels Osteotomie und Stabilisation über winkelstabile Platten.
Indikationen
Posttraumatischer Rotationsfehler des Unterschenkels nach fehlverheilter Unterschenkelfraktur. Vermehrte Innendrehung der Tibia bei rebellischem Klumpfuß, sofern die Fußkomponenten korrekt behandelt wurden. Idiopathische, angeborene übermäßige Innen- bzw. Außenrotation, sofern das Kind kosmetisch relevant beeinträchtigt ist (z. B. Hänseln durch andere Kinder), durch die Fehlstellung subjektiv Probleme hat oder der eindeutige Wunsch des Kindes/Eltern vorhanden ist (relative Indikation).
Kontraindikationen
Rotationsfehler des Beins, der durch Hüftmalrotation bedingt ist. Bei Kindern unter 3 Jahren sollte die normale Entwicklung der Unterschenkeltorsion durch das Wachstum abgewartet werden.
Operationstechnik
Supramalleolär durchgeführte Korrekturosteotomie und Fixierung mittels einer pädiatrischen 90°-3,5-mm-LCP-Kondylenplatte. Osteotomie im Übergang vom mittleren zum distalen Tibiadrittel und Fixierung mit gerader 2,7-mm-/3,5-mm-LCP-4-Loch-Platte.
Weiterbehandlung
Bei der supramalleolären Osteotomie kann gipsfrei und unter schmerzadaptierter Belastung weiterbehandelt werden. Bei der Osteotomie im distalen Tibiadrittel ist für 4–5 Wochen eine Ruhigstellung im Unterschenkelgips mit Teilbelastung notwendig. In beiden Fällen erfolgt die Entfernung des Osteosynthesematerials 1 Jahr postoperativ.
Ergebnisse
Je nach Alter des Kindes ist eine adäquate knöcherne Konsolidation innerhalb von 4–6 Wochen zu erwarten. Bei standardisierter Operationstechnik unter Schonung der distalen tibialen Wachstumsfuge sind im Verlauf keine Achsabweichungen durch Epiphysenfugenverschluss oder Korrekturverlust zu erwarten.