10.02.2021 | Sarkoidose | Schwerpunkt | Ausgabe 2/2021 Open Access

Nichtzirrhotische portale Hypertension – Ursachen und praktisches Management
- Zeitschrift:
- Der Gastroenterologe > Ausgabe 2/2021
Redaktion
Hintergrund
NCPH-Klassifikation nach anatomischer Lage der Portaldruckerhöhung
Intrahepatische NCPH
Schistosomiasis
Nichtzirrhotische idiopathische portale Hypertension (NCIPH)
Portosinusoidale vaskuläre Erkrankung (PSVD)
Praktisches Management
Diagnostik
Therapie
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Behandlung der Grunderkrankung und damit die Reduktion der Wahrscheinlichkeit eines Fortschreiten der NCPH,
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Senkung der Wahrscheinlichkeit der Entstehung oder Zunahme einer splanchnischen Thrombose,
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Risikoreduktion und Behandlung der portal-hypertensiven Komplikationen (Blutung, Aszites).
Behandlung der Grunderkrankung
Schistosomiasis
Medikamentöse Genese der NCPH
Sarkoidose
Leichtkettenamyloidose mit symptomatischem Organbefall
Morbus Gaucher
Myelodysplastisches Syndrom
Myeloproliferative Neoplasie (MPN)
Lymphome/chronische lymphatische Leukämie
Antikoagulation
Behandlung der Komplikationen der PHT
Prävention der portal-hypertensiven Blutung
Anlage eines interventionellen oder operativen Shunts
Fazit für die Praxis
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Bei klinischen Zeichen einer portalen Hypertension ohne Zeichen einer Lebererkrankung muss an die nichtzirrhotische portale Hypertension (NCPH) gedacht werden – ein Krankheitsbild mit hoher Morbidität.
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Die NCPH ist mit hämatologischen, (auto-)immunologischen und neoplastischen Erkrankungen assoziiert.
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Die Vorstellung an einem hepatologischen Zentrum zur interdisziplinären Behandlung wird empfohlen.
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Neben der Behandlung der auslösenden Erkrankung ist das Primärziel der Behandlung die (Rezidiv‑)Prophylaxe einer Varizenblutung.
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Hierfür können β‑Blocker und/oder die endoskopische Varizenligatur angewendet werden.
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Bei Therapieversagen der konservativen Blutungsprophylaxe oder bei Aszites sollte die Anlage eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunts evaluiert werden.
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Beim Vorliegen einer Thrombose wird eine Antikoagulation (für mindestens 6 Monate) empfohlen.
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Eine Evaluation zur Lebertransplantation kann äquivalent zur zirrhotischen portalen Hypertension erfolgen.