Erschienen in:
04.01.2018 | Psychoanalyse | Vortragsforum
Scham und Beschämung – auch in psychoanalytischen Institutionen
verfasst von:
Prof. Dr. med. Joachim Küchenhoff
Erschienen in:
Forum der Psychoanalyse
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Zunächst werden einige psychoanalytisch wichtige Charakteristika der Scham zusammengetragen. Drei Dimensionen stehen dabei im Zentrum: Der Blick des Anderen, die Erfahrung des Mangels und schließlich die Versuche, Scham abzuwehren. Es schließt sich eine kleine Kulturgeschichte des Esels an, um zu beschreiben, was der Andere mit seinem Blick und anderen Maßnahmen tut, um aus mir, der ich mich durchschaut fühle, einen Esel zu machen – es geht um die Schamverursachung, die Bloßstellung, die Beschämung. Im dritten Teil werden institutionell verankerte Beschämungspraktiken in Firmen und Betrieben untersucht. Im vierten wird dargelegt, warum psychoanalytische Erfahrung so schamsensitiv ist. Der abschließende fünfte Teil richtet sich auf Scham und Beschämung in der psychoanalytischen Weiterbildung. Am Ende steht ein Appell, der Gefahr der Scham und der Beschämung Selbstbewusstsein und den „aufrechten Gang“ entgegenzusetzen.