Erschienen in:
07.09.2018 | Schielen | Video plus
Einseitige kombinierte Augenmuskeloperation zur Korrektur der Esotropie
Videobeitrag zur Rücklagerung des M. rectus medialis und Faltung des M. rectus lateralis
verfasst von:
Dr. med. Y. Wenner, C. Kuhli-Hattenbach, T. Kohnen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2018
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Zusammenfassung
Operationsziel
Das Ziel der Augenmuskeloperation bei Esotropie ist die Orthotropie oder Mikrostrabismus convergens, um die binokulare Zusammenarbeit, ein größeres Gesichtsfeld sowie eine kosmetische Verbesserung und die damit häufig verbundene Verbesserung des Selbstwertgefühls zu ermöglichen. Die einseitige kombinierte Augenmuskeloperation mit Rücklagerung des M. rectus medialis und Faltung des M. rectus lateralis ist eine weit verbreitete Technik.
Indikationen
Indikationen sind Esotropie unterschiedlicher Genese und dekompensierende Esophorie über 15 Prismendioptrien.
Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen sind die unzureichende optische Korrektur einer Hyperopie und Abduzensparese, deren Spontanregeneration noch nicht abgeschlossen ist. Relative Kontraindikation bei Kindern ist die unbehandelte Amblyopie.
Operationstechnik
Die Operationstechnik beinhaltet die unilaterale Rücklagerung des M. rectus medialis und Faltung des M. rectus lateralis. Anhand von zwei Operationsvideos, welche online zur Verfügung stehen, wird die Operationstechnik detailliert dargestellt.
Weiterbehandlung
Antibiotikahaltige Augentropfen und ggf. Tränenersatzmittel werden für mindestens eine Woche appliziert. In der frühen postoperativen Phase muss auf Anzeichen einer Infektion, Bindehautdehiszenz und Hornhautdelle geachtet werden. Vier Monate nach dem Eingriff werden die Patienten im Hinblick auf den Langzeiteffekt untersucht.
Evidenz
Laut bereits durchgeführter kontrollierter randomisierter Studie fand sich kein Unterschied zwischen einer kombinierten einseitigen Augenmuskeloperation und einer beidseitigen Rücklagerung des M. rectus medialis. Die Effekte der Faltung sind dieselben wie die einer Resektion bei Vorteilen einer Reversibilität in den ersten Tagen und einer geringeren intraoperativen Blutungsneigung.