Erschienen in:
07.07.2016 | Schielen | Leitthema
Konservative und chirurgische Therapie des Konvergenzexzesses
verfasst von:
Prof. Dr. O. Ehrt
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Der Konvergenzexzess ist ein häufiger Befund insbesondere bei kindlichen Schielformen. Die genaue Diagnostik erfolgt nach Vollkorrektur jeglicher unter Zykloplegie gemessenen Hyperopie und umfasst die Messung des latenten und manifesten Schielwinkels bei Fixation in die Ferne und Nähe, die Bestimmung des Nahwinkels unter Entlasten der Akkommodation unter Vorhalten von +3 dpt, die jeweilige Messung der Binokularfunktion und der Akkommodationsbreite. Die Diagnostik ist wichtig zur Einteilung der 3 Arten von Konvergenzexzess, die jeweils unterschiedliche Therapien erfordern: 1) der hypoakkommodative Konvergenzexzess muss dauerhaft mit Bifokalbrille behandelt werden, 2) der normakkommodative in der Regel mit Bifokalbrille, die über Jahre ausgeschlichen werden kann, insbesondere bei guter Stereopsis, und 3) der nichtakkommodative Konvergenzexzess sowie Patienten mit großem Fernwinkel durch eine Operation. Als Operation bietet sich eine drehmomentmindernde Schwächung beider Mm. recti mediales an, z. B. die Fadenoperation oder die Y‑Spaltung.