11.10.2019 | Schizophrenie | Leitthema
Die aktualisierte S3-Leitlinie Schizophrenie
Entwicklungsprozess und ausgewählte Empfehlungen
verfasst von:
Prof. Dr. Alkomiet Hasan, Peter Falkai, Isabel Lehmann, Birgit Janssen, Thomas Wobrock, Jürgen Zielasek, Wolfgang Gaebel
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Die Schizophrenie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen und führt zu erheblichen persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen der betroffenen Personen. Die Erkrankung verläuft häufig rezidivierend, resultiert in einer erhöhten Mortalität, bedingt mit die höchsten sozioökonomischen Kosten aller Erkrankungen und die betroffenen Personen erleben in vielen Alltags- und Behandlungssituationen eine Stigmatisierung. Die Revision der 1998 erstmalig erschienen und 2006 zuletzt aktualisierten S3-Leitlinie Schizophrenie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) begann im Jahre 2012 und die Fertigstellung der Leitlinie erfolgte 2019. Die aktualisierte S3-Leitlinie Schizophrenie richtet sich an alle Akteure, die an der Versorgung von Menschen mit einer Schizophrenie in allen Sektoren des Versorgungssystems beteiligt sind sowie an die Entscheidungs- und Kostenträger im Gesundheitssystem. Die Leitlinie adressiert die allgemeinen Grundlagen der Erkrankungen und formuliert Empfehlungen zur Diagnostik und Differenzialdiagnostik, zu allgemeinen therapeutischen Prinzipien, zur Pharmakotherapie und anderen somatischen Verfahren, zur Psychotherapie und zur psychosozialen Therapie, zum Umgang mit besonderen Behandlungsbedingungen, zur Rehabilitation und zur Versorgungskoordination. Schließlich werden die Kosteneffektivität der Behandlung und das Qualitätsmanagement vor dem Hintergrund der vorhandenen Evidenz untersucht und dargestellt. Entscheidend für eine erfolgreiche Anwendung der S3-Leitlinie ist dabei für alle Phasen und Aspekte des Versorgungsprozesses das multiprofessionelle und multimodale Vorgehen bei durchgehend empathisch-wertschätzender therapeutischer Haltung.