Erschienen in:
18.08.2023 | Übersichten
Schmerzassessment unter Geburt
Welche Assessmentinstrumente stellen den Geburtsschmerz unter der physiologischen Geburt nachvollziehbar dar?
verfasst von:
Ann-Kathrin Blumenstock, B.Sc., Daniel Mauter
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 9/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Geburtsschmerz ist komplex und hat viele Einflussfaktoren. Damit ein effektives Schmerzmanagement unter Geburt gewährleistet werden kann, wird ein Assessment des Geburtsschmerzes benötigt. Momentan gibt es kein standardisiertes und valides Tool, um den Geburtsschmerz zu erfassen.
Ziel der Arbeit
Das Ziel dieses Beitrags ist, aufzuzeigen, welche Assessmentinstrumente für den Geburtsschmerz unter physiologischer Geburt zur Verfügung stehen und wie nachvollziehbar sie den Schmerz abbilden.
Material und Methoden
Die Arbeit ist eine integrative Literaturübersicht und basiert auf einer Literaturrecherche in den elektronischen Datenbanken PubMed und CINAHL. Um die Qualität der Übersichtsarbeit sicherzustellen, wurden die Consensus-based Standards for the Selection of Health Measurement Instruments (COSMIN), AMSTAR 2 (A Measurement Tool to Assess Systematic Reviews) und das Instrument zur Bewertung qualitativer Forschung der Association of Women’s Health, Obstetric and Neonatal Nurses (AWHONN) als Bewertungsinstrumente verwendet.
Ergebnisse
Unter Berücksichtigung verschiedener Ein- und Ausschlusskriterien konnten 5 Studien eingeschlossen werden. Als Assessmentinstrumente wurden identifiziert: visuelle Analogskala (VAS); Acceptance Symptom Assessment Scale (ASAS); Angle Labor Pain Questionnaire (A-LPQ); Rating Scale of Pain Expression during Childbirth („Escala de Valoración de la Expresión del Dolor durante el Trabajo de Parto“ [ESVADOPA]) und Coping with Labor Algorithm (CWLA). Ergänzt wurden diese um eine Studie zu den Sichtweisen der Frauen.
Schlussfolgerung
Keines der gefundenen Assessmentinstrumente konnte den Geburtsschmerz in seiner Komplexität erfassen. Hebammen sind auf ihre Kompetenz angewiesen, den Geburtsschmerz individuell zu evaluieren. Es sind mehr Forschungsarbeiten nötig, um die relevanten Einflussfaktoren des Geburtsschmerzes zu identifizieren und geeignete Instrumente entwickeln zu können.