Erschienen in:
01.04.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Schmerztherapie in der Urologie
verfasst von:
Dr. A. Zimmer, F. Greul, W. Meißner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 4/2013
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Zusammenfassung
Dieser Artikel gibt einen Überblick über Aspekte der akuten und chronischen Schmerztherapie in der Urologie. Bei größeren retro- und transperitonealen Operationen führen peridurale Kathetertechniken nicht nur zu einer hervorragenden Analgesie, sondern können auch die postoperative Erholung beschleunigen. Falls keine Regionalverfahren eingesetzt werden, sollten systemische Nichtopioidanalgetika mit der titrierenden Gabe von Opioiden kombiniert werden, zunehmend werden auch orale retardierte Opioide und Koanalgetika eingesetzt. Die lokale Wundinfiltration sowie die postoperative TENS-Behandlung sind einfache, wirksame und komplikationsarme Verfahren, die ergänzend angewandt werden können. Mit dem WHO-Stufenschema können 70–90% der Tumorschmerzpatienten zufriedenstellend behandelt werden. Daneben sollten im Rahmen eines Gesamtkonzepts palliative tumorspezifische Verfahren (z. B. Radiatio) erwogen sowie psychosoziale und spirituelle Bedürfnisse berücksichtigt werden. Opioide sollten bei chronischen Nichttumorschmerzen über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten nur unter enger Überwachung eingesetzt werden, da ihre Wirksamkeit nicht belegt ist. Bei diesen Patienten ist oft ein multimodaler interdisziplinärer Therapieansatz sinnvoll.