Erschienen in:
01.10.2011 | Leitthema
Schubspannungsgesteuerte microRNAs in der Arteriogenese
verfasst von:
Dr. K. Troidl, G. Jung, C. Winterbauer, W. Schierling, C. Troidl, W. Schaper, T. Schmitz-Rixen
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Arteriogenese ist der schubspannungsinduzierte Umbau von präexistenten Kollateralarteriolen zu funktionellen Konduktanzarterien. Mit diesem Prozess kann die Blutversorgung einer Region nach dem Verschluss einer Hauptarterie teilweise kompensiert werden. Dieses Wachstum von Kollateralarterien zu stimulieren, ist ein therapeutisches Ziel bei Patienten mit vaskulären Verschlusskrankheiten.
MicroRNAs (miRNA) sind kleine nichtkodierende RNAs, die die Genexpression regulieren, indem sie spezifisch an mRNAs binden. Stress-Signale können das miRNA-Profil beeinflussen, wobei miRNAs möglicherweise als Mediatoren dienen und eine zelluläre Antwort vermitteln.
In dieser Studie ist zunächst eine Signatur von miRNAs erstellt worden, die nach Schubspannungsstimulation in wachsenden Kollateralen reguliert sind. Die zuvor als herzspezifisch bezeichnete miRNA-24 wurde in Gefäßen lokalisiert und durch die Kombination zweier Techniken (fluoreszente In-situ-Hybridisierung und Immunfärbung) auf Endothel- und glatte Muskelzellen weiter spezifiziert. Die Modulation von miRNAs in genau diesen Zellen ist ein kritischer Punkt bei der Anwendung miRNA-basierter Therapeutika im kardiovaskulären Bereich. Es gelang die Entwicklung einer katheterbasierten Methode zur lokalen Modulation von spezifischen miRNAs in Kollateralgefäßen der Maus, welche die Untersuchung der Auswirkungen auf die arteriogene Antwort erlaubt. Auf dieser Basis können miRNA-gesteuerte Signalprozesse während der Arteriogenese identifiziert und daraus neue therapeutische Ansätze abgeleitet werden. Weiterhin eröffnet der von uns vorgeschlagene Weg der lokalen Wirkstofffreisetzung vielversprechende Ansätze, die größte Hürde im Fortschritt der miRNA Therapeutika zu überwinden.