Erschienen in:
01.10.2004 | Zum Thema
Sentinel-Lymphonodektomie beim Vulvakarzinom
Aktuelle Datenlage und Vorstellung einer multizentrischen AGO-Studie
verfasst von:
Dr. P. Hantschmann, H. G. Schnürch
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 10/2004
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Zusammenfassung
Die inguinale Lymphonodektomie beim Vulvakarzinom führt in frühen Tumorstadien in 80% zu einer Entfernung histologisch nicht metastatisch befallener Lymphknoten. Dabei ist der Eingriff mit einer hohen Morbidität assoziiert. Andererseits scheint neben der prognostischen Bedeutung des Nodalstatus auch ein therapeutischer Effekt vorhanden zu sein. Eine Methode, die Lymphknotenmetastasierung sicher vorherzusagen, wäre damit von wesentlicher klinischer Konsequenz, konnte aber weder durch die verfügbaren klinischen und apparativ-diagnostischen Verfahren, noch durch tumorbiologische Charakteristika etabliert werden. Die Sentinel-Lymphonodektomie könnte damit einen wesentlichen Fortschritt bedeuten. Erste Erfahrungen an der Vulva sind sehr vielversprechend, mit hohen Detektions- und Sensitivitätsraten. Die geringen Fallzahlen und der therapeutische Nutzen der Lymphonodektomie erfordern zunächst eine weitere Evaluation des Verfahrens, die in der AGO-Beobachtungsstudie vorgesehen ist, bevor eine Änderung des therapeutischen Konzepts überlegt werden sollte.